Apple Watch 9 im Test: Wie gut ist sie noch? (2024)

Vor knapp einem Jahr hat Apple die aktuellste Version der weltweit meistverkauften Uhr vorgestellt: Die Apple Watch Series 9. Der S9-Cip sorgt hier für die größte Leistungssteigerung der Uhr seit Jahren. Zudem gibt es einen helleren Bildschirm. Ein verbesserter Ultrabreitband-Chip ermöglicht nicht zuletzt neue Funktionen.

Am 9. September wird nun aber höchstwahrscheinlich die zehnte Generation vorgestellt. Gerüchten zufolge soll diese mit neuen Funktionen aufwarten. Da stellt sich die Frage: Lohnt sich der Kauf der neunten Generation trotzdem noch? IMTEST hat die Apple Watch 9 im Test genauer untersucht und gibt einen Ausblick auf mögliche Neuerungen der Apple Watch Series 10.

Apple Watch 9: Größeres und schlankeres Design

Am Design der Apple Watch 9 hat sich im Vergleich zur achten Generation nicht viel geändert: Die beiden Modelle sind kaum zu unterscheiden – es sei denn, man hat die Apple Watch Series 9 in Rosé, wie das IMTEST-Testmodell. Je nach Betrachtungswinkel könnte man diese Version sogar für die Polarstern-Farbvariante halten. Darüber hinaus gibt es die getestete Aluminiumversion in den bekannten Farben Sliver, Midnight und Product Red.

Alle Aluminiummodelle bestehen laut Apple aus 100 Prozent recyceltem Aluminium und einer Reihe weiterer recycelter Komponenten, darunter eine Batterie aus 100 Prozent wiederverwertetem Kobalt. Das neue Sport Loop besteht zu 82 Prozent aus recyceltem Garn und ist damit in Kombination mit einer Apple Watch aus Aluminium das erste zertifizierte klimaneutrale Apple Gerät – das verdient Respekt. Außerdem ersetzt Apple die Lederarmbänder durch ein neues, ebenfalls recyceltes Textil namens Fine Woven.

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Blickt man auf das Design der Apple Watch Series 10, sollen den Gerüchten zufolge vor allem das Gehäuse und Display größer sein als bei der neunten Generation, das Gerät selbst hingegen dünner. Aus den 41 und 45 Millimeter-Modellen könnten also 45 und 49 Millimeter-Gehäuse werden, wodurch auch ein größerer Akku integrierbar wäre. Die Displaygröße könnte von 1,9 Zoll auf 2,04 Zoll anwachsen. Denkbar ist auch, dass Apple für die neue Smartwatch-Generation auf Titan statt Aluminium setzt. Außerdem wurde geleakt, dass es möglicherweise eine neue Verbindungsvorrichtung für die Armbänder geben könne. Das wäre ärgerlich, da die Armbänder für die alte Apple Watch nicht mehr kompatibel wären, könnte jedoch bedeuten, dass neue Farben auf den Markt kommen.

Apple Watch X: Bietet sie eine bessere Leistung als ihr Vorgänger?

Die Apple Watch 9 wird von einem S9-Chip angetrieben. Dieser soll nach Angaben des Unternehmens insgesamt 60 Prozent schneller sein als der der Apple Watch 8. Mithilfe von 5,6 Milliarden Transistoren und neuronalen 4-Kern-Engines, soll maschinelles Lernen doppelt so schnell erfolgen. Die Grafikeinheit (GPU) arbeitet 30 Prozent schneller. Effekte sollen dadurch flüssiger aussehen, während Siri dank der neuen Unterstützung für vollständige On-Device-Berechnungen schneller arbeiten soll. Auch die Diktierfunktion soll laut Apple nun um 25 Prozent genauer arbeiten. Ferner spricht Apple von 25 Prozent mehr Effizienz. Nur: Im direkten Vergleich mit der vorigen Generation ist im Test der Apple Watch 9 davon nichts zu merken. Weder scrollen die Menüs flüssiger, noch öffnen sich Apps schneller. Und auch beim Diktieren konnten die IMTEST-Tester keinen signifikanten Unterschied feststellen.

Das könnte sich hingegen mit der Apple Watch X ändern. Die neue Generation wird wahrscheinlich mit einem S10-Chip ausgestattet sein, der deutlich mehr Leistung verspricht. Außerdem soll die neue Generation über ein effizienteres OLED-Display verfügen und könnte mit KI-Funktionen aufwarten.

Apple Watch 9 spürt verlegte iPhones auf

Zusätzlich zum S9 wird die Apple Watch Series 9 mit dem neuen UWB-Chip U2 von Apple ausgestattet, der einige neue Funktionen bietet. Wer sein iPhone gerne verlegt, kann es mit der Apple Watch anpingen. Auf dem Display erscheinen dann ziemlich genaue Informationen inklusive Richtungspfeilen und Meterangaben, die helfen können, das Smartphone wiederzufinden. Zwei kleine Haken: Das funktioniert nur mit den neuen iPhone-15-Modellen, die ebenfalls den neuen UWB-Chip an Bord haben. Und: Liegt das iPhone ein Stockwerk tiefer, hilft die Suchfunktion kaum weiter.

Double Tab: Anrufe annehmen per Fingergeste

Das Hauptmerkmal der Apple Watch Series 9, die laut Apple auch nur durch den neuen S9-Chip möglich ist, stellt eine neue Geste namens „Double Tap“ (zu Deutsch „Doppeltippen“) dar. Zwar ließ sich auch schon die Apple Watch 8 mehr schlecht als recht mit Gesten steuern, die neue Doppeltipp-Steuerung soll die Bedienung der Apple Watch mit nur einer Hand aber noch bequemer machen.

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Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie halten gerade einen heißen Kaffee in der Hand und auf der Apple Watch geht ein Anruf ein. Anstatt mit dem gegenüberliegenden Zeigefinger das Gespräch entgegenzunehmen und dabei den Kaffee zu verschütten, nehmen Sie es durch einen Doppeltipp auf Zeigefinger und Daumen an. Die gleiche Geste beendet den Anruf auch wieder. Das kann in vielen weiteren Situationen praktisch sein, zum Beispiel beim Autofahren, beim Kochen, beim Baby wickeln – eigentlich immer, wenn man nicht beide Hände frei hat.

Darüber hinaus gibt es weitere Anwendungen. Beispielsweise das Scrollen durch das neue Smart Stack, beenden des Weckers oder die Fernsteuerung der Kamera des gekoppelten iPhones.

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Apple Watch 9: Hellerer Bildschirm im Test kaum wahrnehmbar

Auf der Vorderseite befindet sich der aus der Serie 9 bekannte Touchscreen, der beim Testmodell einen Durchmesser von 41 mm aufweist. Neu ist, dass das Display der Apple Watch 9 eine Helligkeit von 2.000 Nits hat, bisher waren es 1.000 Nits (Nits ist ein einfaches Maß für die Helligkeit des Bildschirms). Die Verbesserung klingt dramatisch, macht im Apple Watch 9-Test jedoch kaum einen Unterschied. Allenfalls in bestimmten Szenarien ist der hellere Bildschirm wahrnehmbar. Zum Beispiel, wenn man die Taschenlampe voll aufdreht oder die Sonne sehr hell scheint. Wie erwähnt muss man aber sehr genau hinschauen, um den Vorteil zu erkennen.

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Warum Apple diesen Schritt unternommen hat, bleibt unklar. Denn das Display der Apple Watch 8 zählt immer noch zu den besten im Smartwach-Bereich. Und der Redaktion ist auch kein Fall bekannt, in dem sich jemand über mangelnde Bildschirmhelligkeit bei der Apple Watch beschwert hätte. Der Sprung von 1.000 auf 2.000 Nits ist nur in bestimmten Situationen positiv bemerkbar – konkret bei direktem Sonnenlicht. Im Alltag spielt der hellere Bildschirm keine Rolle.

Apple Watch 9 bietet schwache Akkulaufzeit

Hinsichtlich der Akkulaufzeit hat sich bei der neunten Generation nichts geändert. So verspricht die Apple Watch Series 9 die gleichen “18 Stunden Gangreserve” wie die Vorgängermodelle. Zwar sind diese Angaben eher konservativ, so dass es in der Regel kein Problem darstellt, einen kompletten Tag mit einer Ladung zu überstehen. Trotzdem ist ein Tag Akkulaufzeit für eine moderne Smartwatch einfach nicht zeitgemäß. Immerhin: Das Aufladen der Apple Watch 9 im Test geht schnell: Rund 45 Minuten Ladezeit benötigt die Apple Watch 9 von 0 auf 80 Prozent, unabhängig vom verwendeten Netzteil. Zudem reichen 10 Minuten aus, um den Akku um rund 20 Prozent zu füllen. Eine vollständige Ladung dauert 65 Minuten. Damit lässt sich die Apple Watch 9 beispielsweise morgens nach dem Aufstehen zwischen Dusche und Frühstück fast vollständig aufladen.

Apple Watch 9 im Test: Wie gut ist sie noch? (5)

Wie gehabt verfügt die Apple Watch 9 über einen Energiesparmodus, der eine Laufzeit von bis zu 36 Stunden ermöglicht, die Funktionen jedoch stark einschränkt. Konkret deaktiviert die Smartwatch in diesem Modus die Messung von Blutsauerstoff und Herzfrequenz im Hintergrund sowie die Benachrichtigungen bei unregelmäßigem Herzrhythmus, hoher oder niedriger Herzfrequenz. Die Apple Watch erinnert auch nicht mehr an das Training. Außerdem kappt die Apple Watch WLAN- und Mobilfunkverbindungen, wenn kein iPhone in der Nähe ist. Dadurch kommen auch keine Anrufe und Nachrichten mehr an. Der Energiesparmodus ist also keine wirkliche Hilfe, da er einerseits die Funktionen der Uhr zu stark einschränkt und andererseits trotzdem keine wirklich gute Akkulaufzeit bringt. Das drückt die Note im Bereich “Akku, Bildschirm, Bedienung & Verarbeitung” auf “2,6”.

Anders sieht es bei der Apple Watch Series 10 aus: Hier könnte die Akkulaufzeit dank des leistungsstarken S10-Chips und des effizienteren OLED-Displays auf bis zu 24 Stunden verlängert werden.

Sport- und Fitnessfunktionen der Apple Watch 9

Garmin kann aufatmen: Die Sport- und Fitnessfunktionen hat Apple im Rahmen von watchOS 10 lediglich partiell aufgefrischt. In Sachen Hardware gibt bei der Apple Watch 9 keine neuen Funktionen, im Gehäuse stecken offenbar die gleichen Puls-, GPS-, Temperatur, Crash- und Beschleunigungssensoren wie beim Vorgänger. Das ist aber kein Drama, da die Apple Watch 8 schließlich immer noch zu den genauesten Smartwatches gehört. Die Herzfrequenzmessungen entsprechen demnach auch bei der Apple Watch 9 nahezu 1:1 denen, die zum Vergleich mit einem Brustgurt aufgezeichnet wurden. Hier zählt Apple zu den besten auf dem Markt. Die GPS-Genauigkeit bewegt sich ebenfalls auf hohem Niveau, auch wenn in diesem Bereich andere Kandidaten wie die Garmin Fenix 7 die Nase vorn haben.

Allenfalls Radfahrer werden Neues entdecken. So bietet watchOS 10 Unterstützung für Fahrradsensoren wie Bluetooth Leistungsmesser, Geschwindigkeitssensoren und Trittfrequenzsensoren. Außerdem ist es möglich, die von der Apple Watch gesammelten Daten auf dem iPhone zu spiegeln und es so wie eine Art Fahrradcomputer zu nutzen. Für Sportler interessant ist auch die Unterstützung von strukturierten Trainingseinheiten über eine Schnittstelle (API). Damit können Apps von Drittanbietern ein strukturiertes Training direkt auf die Apple Watch übertragen, ohne dass dieses manuell auf der Uhr selbst erstellt werden muss. Das könnte in Zukunft spannend werden. Wie bereits geschrieben, handelt es sich hierbei nicht um exklusive Funktionen der Apple Watch 9. Jede Apple Watch mit watchOS 10 profitiert von den Sportfunktionen.

Sportfunktionen: Garmin weiter führend

Unterm Strich ist die Apple Watch 9 damit funktional noch weit von spezialisierten Sportuhren wie der Garmin Fenix 7, Epix oder 965 entfernt. Zwar zeigt die Apple Watch beispielsweise Herzfrequenzzonen und erweiterte Laufmetriken wie Schrittlänge und Schrittfrequenz an, aber so richtig rund ist das Ganze noch nicht. Das liegt zum großen Teil daran, dass Apple zu wenig aus den gewonnenen Daten macht. Apple Watch-Träger wissen zwar beispielsweise, in welchen Herzfrequenzzonen sie sich beim Training bewegt haben, aber nicht, welche Auswirkungen das auf ihre Körper hat.

Zudem fehlen weiterhin Empfehlungen zur Trainingsintensität und Regeneration. Dementsprechend erhält die Apple Watch 9 im Bereich „Sportfunktionen“ nur die Note 2,2. Auch bei den Gesundheitsfunktionen gibt es bis auf Funktionen wie “Psychische Gesundheit” und “Kurzsichtigkeit” nichts Neues, allerdings war hier bereits die Apple Watch 8 mit Funktionen wie Vorhofflimmererkennung, Blutsauerstoff, EKG, 24/7 Pulsmessung, Herzfrequenzvariabilität und vieles mehr sehr gut aufgestellt: Entsprechend vergibt IMTEST hier die Teilnote “1.3”.

Neue Gesundheits-Features: Bietet die Apple Watch X Blutdruckmessung?

Im Bereich der Gesundheitsfunktionen könnte die neue Apple Watch X möglicherweise erstmals eine Blutdruckmessfunktion bieten und hätte dem Vorgängermodell somit einiges voraus. Das wäre eine Premiere für den Hersteller Apple, der so mit der Samsung Galaxy Watch gleichzieht. Und auch eine Schlafapnoe-Erkennung soll es beim neuen Modell geben. Dabei wird die Schlaf- und Atemtätigkeit kontrolliert, um zu erkennen, wenn die Atmung aussetzt.

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Apple Watch 9: Die perfekte iPhone-Ergänzung

Sport hin oder her, in Sachen smarte Allround-Smartwatch macht Apple nach wie vor jedem anderen Hersteller etwas vor: Das App-Angebot ist am größten und Messaging und Telefonieren am Handgelenk klappt hervorragend. Insgesamt ist die Symbiose von iPhone und Apple Watch nahezu perfekt, in der Teilnote “Smarte Funktionen” vergibt IMTEST entsprechend die Note “1,2”. Es ist fast so, als hätte man sein Smartphone am Handgelenk – nur mit kleinerem Display. Auch Optik, Verarbeitung und Bedienung (mit leichten Abstrichen) sind wie gehabt auf Top-Niveau.

Apple Watch 9 im Test: Wie gut ist sie noch? (7)

Apple Watch Series 10: Mögliche Neuerungen im Überblick

Darf man den Gerüchten Glauben schenken, dürften sich bei der neuen Apple Watch-Generation ein paar Dinge ändern. Seien es neue Gesundheitsfunktionen, eine verbesserte Leistung oder ein größeres Display. Alle möglichen Neuerungen sind im Folgenden aufgeführt:

  • Größeres Gehäuse: 46 und 49mm (Apple Watch 9: 41 und 45 mm)
  • Displaygröße: 1,89 und 2,04 Zoll (Apple Watch 9: 1,69 und 1,9 Zoll)
  • Chip: S10 (Apple Watch 9: S9)
  • Schlankeres Design
  • Besseres OLED-Display
  • Neue Gesundheitsfunktionen: Blutdruckmessung und Schlafapnoe-Erkennung
  • Neue KI-Funktionen
  • Preis: voraussichtlich 449,00 Euro

Fazit

Die Apple Watch 9 zeigt einmal mehr: Die Zeit der großen Innovationen bei Produktneuvorstellungen ist offenbar vorbei. Vielmehr pflegt Apple seine Produkte und ergänzt sie Jahr für Jahr mit kleinen Verbesserungen. Wer beispielsweise von einer Apple Watch 8 auf ein 9er-Modell umsteigt, wird trotz des schnelleren Chips und des helleren Displays erst einmal keinen großen Unterschied bemerken. Das liegt allerdings auch daran, dass einige Funktionen wie der Double Tab zu Beginn noch nicht funktionieren. Wer hingegen von einem älteren Modell wie der Watch 4, 5 oder 6 umsteigt, kann sich über viele neue Funktionen freuen. Großes Lob verdient Apple für seine Update-Politik: Dass selbst Modelle wie die Watch 4 noch mit aktuellen Updates versorgt werden, ist alles andere als selbstverständlich.

Sollten sich die Gerüchte um die neue Generation der Apple Watch bestätigen, könnte sich das neue Modell vor allem für all die lohnen, die ihren Blutdruck überwachen möchten. Diese Funktion würde Apple erstmalig anbieten. Ein größeres Display würde die Benutzerfreundlichkeit darüber hinaus steigern. Ob sich die Neuerungen bestätigen und die Investition lohnt oder die Apple Watch 9 völlig ausreicht, wird der 9. September entscheiden. Eins ist sicher: Preislich dürfte sich ein Blick lohnen, denn es ist gut möglich, dass der Preis der Apple Watch 9 nach der Vorstellung der neuen Generation sinkt.

  • PRO
    • Klasse Bildschirm, top Symbiose mit dem iPhone
  • KONTRA
    • Kurze Akku-Laufzeit, Funktionen auf drei Apps verteilt.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,9

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